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Schwürbitz feiert Kirchweih – „Kerwa is“

23. September 2020

Kerwa is Schwürbitz 2020 hh1. Herz-Jesu Kirche Schwürbitz 07.09.2020 hh2. Evangelische Kirche Schwürbitz 07.09.2020 hh3. Schwürbitz Ansicht vom Maintal 07.09.2020 hh4. Schwürbitz Aufnahme Anhöhe Mz 07.09.2020 hh5. Hist. Foto Anhöhe Marktzeuln 1936 repro hh6. Hist. Foto Anhöhe Löhla 40iger Jahre re hh7. Dorfbrunnenbereich Schwürbitz 07.09.2020 hh8. Blick Räslein Schwürbitz 07.09.2020 hh9. Schwürbitz Maintal Seenbereich Aug 2020 hh9. Schwürbitz Maintal Seenbereich Aug 2020 hhSchwürbitz feiert vom 24. bis 29. September 2020 Kirchweih

Zwei Kirchen feiern den Tag ihrer Weihe/Herz-Jesu Kirche wird 121 Jahre alt

Erstmals „Ökumenischer Gottesdienst“ im Freien bei schönem Wetter

Verkleinertes Programm wegen „Corona“/Wirtshauskerwa

Schwürbitz

Das 963 Jahre alte Schwürbitz am Main (so die neuesten Geschichtsforschungen von Prof. Dr. Günter Dippold, wo die Existenz von Schwürbitz für das Todesjahr von Bischof Adalberos für 1057 gesichert ist) feiert am kommenden Wochenende (24. bis 29. September 2020) seine traditionelle Kerwa. Gleichzeitig wird die neugotische Herz-Jesu Kirche 121 Jahre alt. Dieses Jahr wird allerdings wegen „Corona“ ein kleines Kirchweih-Programm geboten, so die Vorstandschaft der Vereinsgemeinschaft „Förderung Kulturgut“.

Die letzten Septembertage sind gekommen – da begeht Schwürbitz sein Kirchweihfest. Leider hat das frühere „Kirchweihtreiben der 50/60iger Jahre“  an Bedeutung verloren. Doch innerhalb der Vereinsgemeinschaft hat man vor 15 Jahren dieses Thema aufgegriffen, die Kerwa attraktiv zu gestalten. Doch „Corona“ macht diesmal einen Strich durch die Rechnung. So war die Schwürbitzer Kerwa schon immer stark verbunden mit Traditionen.

Der Kirchgang, Krapfenbacken, Festbesuch und Familientreffen gehören noch heute in vielen Familien zum festen Bestandteil der „Kerwa“. Im Zeitalter von Fernseher, Alltagsstress und Computerspielen, wurde der Zuspruch zur Kirchweih allerdings immer geringer und Schausteller fanden immer seltener den Weg nach Schwürbitz.

Wegen der „Corona“ wird allerdings diesmal nicht an traditioneller Stelle (Rathausstraße zwischen ehemaligem Rathaus und evangelischer Kirche, wo früher „Kräutleins Kasperltheater“ spielte und das Karussell sich drehte) gefeiert.

Wer richtiges Kirchweihessen liebt, dem empfiehlt der Kulturverein wieder die örtlichen Gaststätten „Zum Hirschen“ und „Zum Stern“, welche während der Festtage traditionelle Gerichte anbieten.

Es ist diesmal eine reine Wirtshauskerwa (Gaststätten „Zum Hirschen“ und „Zum Stern“ sowie mit eigenem verkleinerten Programm bei den Fußballern und Schützen, diese allerdings am Freitag mit Dämmerschoppen und Sonntag zum Frühschoppen geöffnet) geboten.

So feiern beide Gotteshäuser der Ortschaft den Tag ihrer Weihe. Die schöne Herz-Jesu Kirche und das traute evangelische Gotteshaus – sie sind das Wahrzeichen der Ortschaft, der Schmuck und Stolz der Gemeinde. Zwei Drittel der Ortschaft sind katholisch, ein Drittel evangelisch. Die „Schwörbetze Kerwa“ hat Ruf und Klang seit alter Zeit. Die traditionsreiche und über 963 Jahre alte Ortschaft liegt dort, wo der Main eine große Schleife zieht, emporwachsend bis zum Gipfel der Göritze. Entlang des Mains entstanden die ersten Siedlungen. Eine Ortschaft wie Schwürbitz ist reich an Geschichte.

Wenn man nun in der Ortschronik zurück blättert, sind einige geschichtliche Aspekte in Schwürbitz von Bedeutung. Im Jahre 1180 erteilte der Bamberger Bischof Otto II. dem Kloster Langheim, dem ältesten Kulturzentrum der engeren Heimat, das Recht, eine Mahlmühle, „Sworbs, sub monte Gorz“ (Schwürbitz, am Fuße des Berges Göritze) zu erbauen. Am Mainufer wuchs langsam und stetig das Dorf. Brücke, Brunnen und Rathaus waren die Pole, um die das dörfliche Leben kreiste. Damals besaß man noch keine Kirchen. Die Katholiken pfarrten nach Marktgraitz, die Evangelischen nach Michelau. Bereits am 14. Mai 1885 wurde durch die Initiative des 1. Bürgermeisters Erhard Vogel aus Schwürbitz im Zusammenwirken mit dem damaligen Marktgraitzer Pfarrers Frey, ein katholischer Kirchenbauverein gegründet. Vor 120 Jahren war es endlich soweit: Am 8. Mai 1898 erfolgte der erste Spatenstich für die Herz-Jesu-Kirche. Am 1. Oktober 1899 wurde bereits Einweihung durch Erzbischof  Dr. Josef von Schork gefeiert. Noch bevor die Herz-Jesu-Kirche ihrer Vollendung entgegenging, hatten sich auch die Evangelischen zusammengetan, um den Bau einer Kirche anzustreben. Sie gründeten am 3. April 1898 einen protestantischen Kirchenbauverein mit 1. Vorsitzenden Heinrich Pülz. Am 22. Mai 1925 wurde der erste Spatenstich getan und die Grundsteinlegung fand am Sonntag, 19. Juli 1925, statt. Am 8. Mai 1927 konnte die Segnung des Gotteshauses durch Oberkirchenrat Prieser vorgenommen werden.

Die Gemeinde Schwürbitz war stolz auf ihre beiden Gotteshäuser, war es doch einmalig im Landkreis, in dieser Größenordnung (heute 1400 Einwohner, Stand 31. August 2020 lt. Homepage Gemeinde Michelau i. OFr. Einwohnerstatistik) zwei Kirchen zu besitzen. Leider kann Schwürbitz offiziell nur noch auf zwei Gaststätten („Zum Hirschen“ und „Zum Stern“) zurückgreifen. Der Ort hatte mal 11 Brauereien und 20 Gaststätten (verteilt in verschiedenen Jahresepochen).

Höhepunkte waren bisher immer am Kirchweihwochenende die Festgottesdienste in beiden Kirchen.

Diesmal ist es anders. Es wird ein Ökumenischer Wortgottesdienst im Freien abgehalten.

Nachdem die Herz-Jesu Kirche wegen der „Großen Sanierung“ bis Ende Dezember geschlossen ist, findet anlässlich der „Schwürbitzer Kirchweih 2020“ am Sonntag, den 27. September 2020 um 10.00 Uhr erstmals im Freien bei schönem Wetter ein „Ökumenischer Wort-Gottesdienst“ vor dem Pfarrzentrum statt (nicht wie im Pfarrbrief angekündigt Kirchenvorplatz!). Bei schlechtem Wetter findet die ökumenische Wortgottesfeier in der evangelischen Kirche ohne Gläubige mit Live-Übertragung statt.

Die „Große Kirchensanierung“ geht in diesen Tagen durch die jeweiligen Handwerker zügig voran, so die Verantwortlichen der Pfarrei Herz-Jesu.

hh Text und Bilder: Horst Habermann

  1. Schwürbitz feiert Kirchweih. Unser Foto zeigt die katholische Pfarrkirche Herz-Jesu mit ihrem 56-Meter Turm, die weithin sichtbar ins Maintal grüßt. 1999 wurde sie 100 Jahre alt.
  2. Die evangelische Kirche im romanischen Stil wurde vor einigen Jahren renoviert und erstrahlt im helleren Glanz.
  3. Eine Schwürbitzer Ansicht vom Maintal mit der prächtigen Kulisse.
  4. Eine weitere Aufnahme von der Marktzeulner Anhöhe
  5. Historische Aufnahme von der Marktzeulner Anhöhe aus dem Jahr 1936 mit beiden Kirchen
  6. Historisches Foto vom „Löhla“ aus gesehen, Ende 40iger Jahre
  7. Weiteres Bild vom Dorfbrunnenbereich.
  8. Kulisse mit neuem Baugebiet „Am Räslein“ Schwürbitz.
  9. Schwürbitz Maintal Seenbereich (Kiesausbaggern) Aug. 2020

 

Fotos Horst Habermann

Veröffentlicht in: Allgemein, Ankündigungen, Gemeinde, Kirche, Schwürbitzer Leut Habermann Horst
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