Gebetskette der Pfarrei Herz-Jesu Schwürbitz geht weiter
Unterwegssein diesmal nicht in offene Zukunft hinein, sondern zurück in die Vergangenheit.
Und dann unerwartet und nicht zu fassen sogar auf dem Weg in die Vergangenheit geschieht Begegnung, die unerwartete Zukunft eröffnet:
Zu denen, die da unterwegs sind, gesellt sich ein Dritter.
Der hört ihnen zu, der fragt behutsam nach, geht unaufdringlich mit, ist einfach da.
Der argumentiert nicht, will nicht belehren, bietet keine schnellen Lösungen, lässt Ungereimtes stehen, verstärkt es gar noch und will am Ende wieder gehen. Ungebeten ist er gekommen, jetzt bitten sie ihn, zu bleiben.
„Bleibe bei uns, Herr, denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneigt“. Er bleibt.
Sie sitzen am Tisch zerbrochener Hoffnungen, gebrochenes Brot.
„ Da wurden ihnen die Augen aufgetan.“
Wo immer Emmaus auch liegen mag in einem Winkel meines Lebens, in meiner Ortschaft, in der weiten Welt überall lässt Jesus Christus den Menschen die Augen aufgehen und in ihnen die Hoffnung neu entflammen.
Mit jedem von uns möchte er in Beziehung treten, denn:
„Ich habe euch nicht verlassen, ich bleibe bei euch, alle Tage,
bis ans Ende der Welt“.
Auch heute mischt sich der Auferstandene ein in meinen Alltag, er ist da, wo ich nicht weiter weiß, das Herz wie ausgebrannt ist.
Und er ist da, wo mir das Herz vor Freude zerspringen will:
Denn alle Freude im Leben hat mit Gott zu tun.
Lasst uns wie die Emmausjünger dahin aufbrechen,
wo der Auferstandene auf uns wartet ins Leben.
Bitte machen Sie weiterhin auch andere Gläubige auf diese Gebetstexte aufmerksam, in den Kirchen liegen auch wieder gedruckte Exemplare zum Mitnehmen auf.
Ich wünsche Ihnen alles Gute. Mit Gottvertrauen und Zuversicht werden wir diese Zeit sicher überstehen.
Für seelsorgliche Gespräche und in Notfällen rufen Sie mich bitte an: Tel. 09574 239.
Ihr Pfarrer Diter Glaeser
Gebetskette emmaus 2020
Emmaus Weg ins Leben
IMPULS
Wir gehen gemeinsam einen Weg.
Wer ist mit uns auf den Weg?
Wir Christen glauben: Jesus Christus ist mit uns auf dem Weg.
Er geht mit uns, wohin unser Weg auch führt.
Er geht mit uns, wenn wir Freude und Glück erleben.
Er geht mit uns, wenn wir traurig sind oder Angst haben.
Er begleitet uns, wenn wir durch einen hellen Tag gehen.
Er begleitet uns, wenn wir durch eine dunkle Nacht gehen.
Gott, den wir nicht sehen können, kommt uns menschlich nahe in Jesus Christus.
Jesus ist mit den Menschen gemeinsam Wege gegangen.
Er hat sie auf Gottes Spuren in ihrem Leben aufmerksam gemacht.
So ist er auch an Ostern mit den beiden Jüngern ein Stück Weg nach Emmaus gegangen.
Wir kennen die Emmaus Geschichte:
Er hat Gemeinschaft mit ihnen gesucht.
Er hat sie nach ihren Sorgen und Ängsten gefragt.
Er hat ihnen die Ereignisse von Karfreitag und Ostern aus der Schrift heraus erklärt.
Er hat mit ihnen das Brot gebrochen.
Und in dieser Kraft sind die beiden Jünger nach Jerusalem zurück, um allen die frohe Botschaft der Auferstehung zu verkünden.
Zwei und zwei wollen wir mit Jesus Christus auf dem Weg sein.
Dass Jesus die Menschen wirklich begleitet und mit ihnen geht, davon erzählt die Bibel.
Evangelium nach Lukas 24,13-35:
Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern Jesu auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, so dass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen er hieß Kleopas antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus von Nazareth. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Todverurteilt und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, erlebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber fanden sie nicht. Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Prophetengesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren.
Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt.
Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen.
Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?
Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück, und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt.
Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen.
Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt hatten, als er das Brot brach.
IMPULS
Unterwegs sein
Unterwegs sein wie die Emmaus jünger und dem Auferstandenen begegnen.
Unterwegs sein und dem Gekreuzigten begegnen, der zugleich lebendig ist und mit den Menschen unterwegs.
Unterwegs sein und den Menschen begegnen, die zarte Andeutungen der Gegenwart unseres Gottes deuten, die uns Situationen unseres Lebens aufschließen, die unseren Weg begleiten und uns den Ort bereiten, wo uns die Augen des Glaubens aufgehen können.
Die mit uns gehen und Brot und Wein, Leben und Freude, mit uns teilen,.
Die den Ruf Gottes hören und selber Berufene sind -für andere.
Unterwegs sein wie die Emmaus jünger, mit brennenden Herzen, und spüren, er ist da!
Christ sein heißt:
Menschen aufleben lassen.
Christ sein heißt: Menschen aufleben lassen.
Wie viele Menschen sind am Boden zerstört.
Wie viele Menschen sind der Resignation nahe.
Du kannst einen Menschen aufrichten.
Du kannst einem Menschen Mut machen.
Du kannst einem Menschen sein Kreuz tragen helfen.
Christ sein heißt: Menschen aufleben lassen.
Wie viele Menschen haben Gott verloren.
Wie viele Menschen können nicht mehr glauben.
Du kannst ein Wegweiser sein.
Du kannst ein Zeuge der Frohen Botschaft sein.
Dein vorbildliches Verhalten kann zu einer Lebenspredigt werden.
Christ sein heißt: Menschen aufleben lassen.
Wie viele Menschen haben Angst vor dem Tod.
Wie viele Menschen glauben nicht an ein neues österliches Leben.
Du kannst Hoffnung sein für Sterbende.
Du kannst Orientierung sein für Zweifelnde.
Du kannst Leben sein für Todunglückliche.
Denn Christ sein heißt: Menschen aufleben lassen.
So könnte Jesu Auferstehung durch uns wirksam werden durch die Wirksamkeit des Heiligen Geistes, der der eigentliche Zeuge der Auferstehung Jesu ist.
Pater W. Ruhe
gebet
Herr Jesus Christus,
Du bist der Weg und die Wahrheit und das Leben.
Und wir sind gemeinsam unterwegs zu Dir.
Begleite uns deshalb,
wenn wir bergauf und bergab wandern.
Fülle uns nicht nur mit frischer Luft,
sondern auch mit Deinem Heiligen Geist.
Schenke uns Kraft zum Gehen
und Mut für die Gefahren, die vor uns liegen.
Bewahre uns vor allem Bösen,
das am Wegesrand auf uns lauert,
aber auch vor allem Bösen, das in uns selbst wohnt.
Zeige uns, wo wir abbiegen müssen,
um den Weg zur Wahrheit zu finden.
Dort wollen wir Dich suchen
und als unseren Herrn und Gott anbeten.
Und führe uns schließlich ans Ziel.
Wir wollen in der Ewigkeit bei Dir ankommen
und Dich preisen, denn Du bist der Sinn unseres Lebens.
IMPULS
„Spurensuche“
Manchmal, wenn ich wandern gehe entdecke ich, dass dieser Weg mich einlädt, über meinen Lebensweg nachzudenken.
Dann wandern meine Gedanken, und ich frage mich:
Wie geht es mir auf meinem Weg durchs Leben?
Spuren sind überall zu finden.
Spuren der Liebe Spuren der Wahrheit.
Spuren des Gnade und des Gerichts.
Spuren der Güte Spuren des Friedens.
Meine Spuren und andere Spuren.
Jeder hinterlässt Spuren.
Welche Spuren habe ich gelegt?
Bin ich froh oder traurig über meine Spuren?
Jeder hinterlässt Spuren.
So hat auch Gott auf dieser Erde seine Spuren hinterlassen.
Die Schöpfung ist eine Spur Gottes.
Die Geburt Jesu ist eine Spur.
Das Leben Jesu hat klare Spuren hinterlassen.
Sein Tod und seine Auferstehung sind eine Spur Gottes.
Wie gut, dass Gottes Spuren nicht wegzuwischen sind.
Es sind Spuren, denen wir folgen können.
Spuren, die uns zum ewigen Leben führen.
Oder gehen wir ihnen aus dem Weg?
Und folgen den Spuren des Verderbens?
Wir können uns für eine Spur entscheiden
Und keiner kommt drum herum.
Denn Spuren hinterlassen wir alle.
Die Frage ist nur: Welche Spur?
Wo kann ich in dem, was ich erlebt habe was du erlebt hast, Gottes Spur erahnen?
Wo kann ich seine Nähe spüren, seine Schönheit, seine Führung, seine Wünsche erkennen?
Wo mutet Gott mir etwas Schweres zu?
Wo bleibt Gott für mich unbegreiflich?
gebet
Gott des Lebens,
Du liebst die Menschen und bist ihnen nahe.
Du begleitest sie auf ihrem Lebensweg,
wie Jesus die Jünger von Emmaus begleitet hat.
Lass uns in deiner Liebe wachsen
und führe uns an das Ziel unseres Lebens.
Darum bitten wir durch Jesus Christus unseren Herrn.
Fürbitten
Herr Jesus Christus, du gehst die Wege unseres Suchens und Fragens mit. Zu dir bringen wir unsere Bitten:
Herr, sende uns Menschen, die Hoffnung und Zuversicht ausstrahlen und hilf uns, dass wir einander von unseren Hoffnungen und Sehnsüchten erzählen.
Herr, auch heute sind wir als deine Jünger auf dem Weg und manchmal ist unser Herz traurig und schwer. Verwandle unsere Traurigkeit in Freude.
Auch wenn wir uns manchmal auf unserem Lebensweg allein fühlen du bist bei uns.
Du bist bei uns, wo Menschen miteinander ihr Leben teilen: Brot und Wein, Freude und Leid, Zeit und Kraft. Lass uns dies nicht vergessen.
Du bleibst bei den Jüngern, du brichst mit ihnen das Brot und isst mit ihnen.
Lass es uns niemals an dem täglichen Brot fehlen auch nicht an dem „Brot der Liebe“, das wir alle brauchen.
Gott, der Vater, hat uns neues Leben geschenkt. Mach uns bereit, dich wahrzunehmen, wenn wir in deinem Namen versammelt sind. Wir danken dir jetzt und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit.
IMPULS Osterglauben heute
Inmitten der Zweifel und der Resignation der Christenheit unserer Tage gibt es keinen anderen Weg als den von Emmaus.
Vielleicht erfahren wir inmitten der Ohnmacht unseres Lebens und auch unseres eigenen Kreuzes die Nähe eines Menschen, der uns geduldig, nicht besserwisserisch begleitet, der unsere Fragen und Zweifelernst nimmt und zuhören kann, der seine Einwürfe als Anregung für eigenes Nachdenken versteht und uns ganz nahe ist. Vielleicht werden wir füreinander solche Wegbegleiter, die österlichen Glauben ermöglichen helfen.„Sie erkannten ihn, als er das Brot brach.“
Ich wünsche uns den Christinnen und Christen von heute den Osterglauben der beiden Jünger, der sie von Emmaus nach Jerusalem zurücklaufen und von ihren Glaubens Erfahrungen erzählen ließ.
Gebet
Herr, bleibe bei uns und allen Menschen!
Bleib bei uns, wenn unser Glaube schwach wird und die Fragen und Zweifel uns zu erdrücken drohen!
Herr, bleibe bei uns und allen Menschen! Bleib bei uns, wenn unser Glaube keine Lebenskraft mehr hat, weil wir ihn in unserer Gegenwart nicht mehr verorten können!
Herr, bleibe bei uns und allen Menschen!
Bleib bei uns, wenn unser eigenes Kreuz, unsere Trauer und Enttäuschung unser Herz verdunkeln!
Herr, bleibe bei uns und allen Menschen!
Bleib auch in unserer Freude und Liebe, in allem Glück und jedem Gelingen!
Herr, bleibe bei uns und allen Menschen!
Mach uns selber zu Menschen, die andere begleiten und ihnen wieder Mut zum Leben und zum Glauben ermöglichen, weil du keinen fallen lässt.
Segen
Gott ist bei uns. Jesus Christus begleitet uns.
Und wir sind eingeladen, wie die Jünger diese Botschaft von der Nähe und Wegbegleitung Gottes anderen weiterzusagen.
Du Gott des Aufbruchs
Du bist da und Du begleitest uns auf unserem Weg,
hilf uns auch Deine Wege kennen und verstehen zu lernen,
gewohnte Vorstellungen in Frage zu stellen, neue Möglichkeiten zu entdecken, hilf uns, wie die Emmaus jünger Vertrautes loszulassen, sich auf Neues einzulassen, Mut zu fassen und neue Wege zu gehen.
Du Gott des Aufbruchs
segne uns, wenn wir Dein Rufen vernehmen,
begleite uns, wenn wir festgetretene Wege verlassen,
wende uns Dein Angesicht zu, wenn uns Angst befällt,
erleuchte unseren Weg, wenn wir neue Schritte wagen.
Du Gott des Aufbruchs, sei mit uns unterwegs, zu uns selbst,
zu den Menschen, zu Dir.