Ökumenischen Gottesdienst abgehalten
Ökumenischer Gottesdienst fand zum Thema „Sie waren uns gegenüber ungewöhnlich freundlich“ statt
Schwürbitz
Die beiden Schwürbitzer Kirchengemeinden (evangelische und katholische Christen) veranstalteten im Rahmen der ökumenischen Gebetswoche um die Einheit der Christen 2020 zum Motto „Sie waren uns gegenüber ungewöhnlich freundlich“ in der Herz-Jesu Kirche einen eindrucksvollen ökumenischen Gottesdienst. Die Einladung erging an alle Christen und Interessenten. So fand eingangs ein feierlicher Einzug mit beiden Ortspfarrern, Diter Glaeser und Matthias Hain, einschließlich der Ministranten und Lektoren beider Konfessionen statt. Dazu sangen die Gläubigen „Eines Tages kam einer…..“. Pfarrer Diter Glaeser trug die „Liturgische Eröffnung zur Gebetswoche um die Einheit der Christen“ vor und Pfarrer Matthias Hain hob das Motto der Gebetswoche vor und erinnerte dabei an die WM 2006 in Deutschland mit dem damaligen Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“. Zwischendurch trugen die jeweiligen Lektoren Manfred König, Jacki Müller, Andrea Fleischmann und Ute Heinz Lesungen, Gebetstexte, Kyrie Rufe und Fürbitten vor. Gleichzeitig fand eine „Kinderkirche“ statt. Die Kleinen zogen mit ihren Betreuerinnen zum Friedensgruß in die Pfarrkirche ein. Nach dem Evangelium nach Markus hob Pfarrer Matthias Hain die Gebetswoche der Christen beider Konfessionen hervor, wo die kleine Insel Malta in den Fokus rückt. So hat die römisch-katholische Bischofskonferenz das Thema in Zusammenarbeit mit dem ökumenischen Rat der Kirchen in Malta erarbeitet „Sie waren uns gegenüber ungewöhnlich freundlich“ (Apostelgeschichte 28,2). Demnach sind der Apostel Paulus und seine Begleiter mit einem Schiff nach Rom unterwegs, wo sie dann vor Malta einen Schiffbruch erleiden. Die Bewohner der Insel können alle Schiffbrüchigen retten und in Sicherheit bringen. Aber nicht nur das. Die Schiffbrüchigen, ca. 100 Leute, werden von der einheimischen Bevölkerung gastfreundlich aufgenommen und versorgt mit der Feststellung „Sie waren uns gegenüber ungewöhnlich freundlich“. Es sind für diese Schiffbrüchigen total fremde Leute. Also Leute aus einer anderen Kultur und Religion. Sie sprechen eine fremde Sprache. Es sind Malteser. Sie nahmen sie bei sich zu Hause auf. Denn die heutigen maltesischen Christen sehen in dieser Geschichte die Wurzeln des christlichen Glaubens und der christlichen Gemeinde auf ihrer Insel. Daran wird jedes Jahr am 10. Januar mit einem eigenen Festtag erinnert. Nun, auch heute sehen sich viele Menschen auf demselben Meer denselben Schrecken gegenüber. Man hört fast täglich von ihren Schicksalen. Dieselben Orte, die in der Bibel genannt werden, kommen in den Geschichten der heutigen Flüchtlingen vor: Mittelmeer, Malta. Aber auch in anderen Teilen der Welt begeben sich viele andere Menschen auf ebenso gefährliche Reisen zu Lande und zur See. Aber auch in anderen Teilen der Welt begeben sich viele andere Menschen auf ebenso gefährliche Reisen zu Lande und zur See. In diesen Tagen denkt man auch an die Menschen in Australien, die vor Buschbränden fliehen. Und wie viele müssen ihre Heimat wegen anderer Naturkatastrophen verlassen. Sie alle wissen, dass sie wohl alles, was sie haben, verlieren müssen. Auch die Menschen im nahen Osten mussten ihre Heimat verlassen, um Krieg und Armut zu entkommen. Sie alle sind unterwegs; müssen alles zurücklassen, werden alles verlieren. Diese Menschen sind besonders auf die Gastfreundschaft anderer angewiesen. Das fängt bei der Aufnahme an und endet bei einer gelungenen Integration. Aber dadurch, dass diese Menschen für uns Fremde sind, aus einer anderen Kultur kommen, eine andere Sprache reden und eine andere Religion mitbringen, sind wir gefordert. Wie damals die Leute auf Malta. Wir werden eine nicht alltägliche Menschenfreundlichkeit an den Tag legen müssen, damit das funktioniert, so Pfarrer Hain. Er nannte dabei ein gelungenes Beispiel aus einer Nachbargemeinde, wo sich eine syrische Familie zwischenzeitlich gut ins Dorf- und Kirchengeschen integriert hat. Die Menschen dort überwanden ihre Vorbehalte. Gemeinschaft über Grenzen hinweg mindert Not und schafft Leben, so Pfarrer Hain. Denn die Kirchen und wir alle stehen in der Pflicht, solche Gemeinschaft zu fördern, dies sollte auch der christliche Auftrag sein. Die wird auch gelingen, je mehr untereinander Gemeinschaftspflege und Versöhnung gesucht wird. So geht es in der Gebetswoche inhaltlich um die Einheit der Christen. Auch mit der Sternsingeraktion oder der Aktion „Church und Bike“ erreiche man Menschen aus beiden Konfessionen oder auch solche, die keiner von beiden angehören. So stehen wir miteinander in der Pflicht des Doppelgebots der Liebe „Gott lieben und unseren Mitmenschen lieben wie uns selber, so Pfarrer Hain. Während des ökumenischen Gottesdienstes sangen die Gläubigen „Wenn das Brot das wir teilen“, sowie „Wo Menschen sich vergessen“. Den Orgelpart hatte Angela Thiem inne. Anschließend wurde Eucharistiefeier mit Pfarrer Diter Glaeser sowie den Kommunionhelfern Manfred König und Jacki Müller gefeiert. Nach dem gemeinsamen Segen dankten beide Geistlichen allen Mitwirkenden und luden zum zweiten ökumenischen Gottesdienst am kommenden Sonntag (19. Januar 2020) in die evangelische Kirche ein. Abschließend wurde noch das Schlusslied „Bewahre uns Gott, behüte uns Gott“ gesungen.
Text Horst Habermann (hh)
Am Sonntag fand in der Herz-Jesu Kirche im Rahmen der ökumenischen Woche ein Ökumenischer Gottesdienst mit beiden Ortsgeistlichen, Pfarrer Diter Glaeser (links) und Pfarrer Matthias Hain (rechts) statt.
Fotos Horst Habermann (hh)