70 Jahre CSU in Schwürbitz! Politischer Abend im Pfarrzentrum
Einen politischen Abend hielt am vergangenen Mittwoch der CSU-Ortsverband ab. Als einer der ältesten Ortsverbände im Landkreis feierten die Mitglieder auch gleichzeitig das 70-jährige Bestehen der politischen Organisation. Während seiner Begrüßung freute sich Vorsitzender Carlo Scheidt über die Anwesenheit der Gemeinderäte, der Ehrenmitglieder sowie des JU-Vorsitzenden Michael Stettner. Carlo Scheidt freute sich auch, als „Festrednerin“ MdB Emmi Zeulner gewonnen zu haben.
Doch zunächst klärte der Redner, welcher selbst seit Jahren Gemeinderat ist, über aktuelle Themen aus dem Gremium auf. So wurde vor kurzem der nahezu komplett durchgeführte Breitbandanschluss im Ort abgeschlossen. Dies sei als Grundlage für eine schnelle Internetverbindung in der heutigen Zeit, gerade für Firmen, überlebenswichtig. Die vom Freistaat dafür zur Verfügung gestellten Zuschüsse waren hoch und so in Ordnung. Die erschlossenen Bauplätze im Gemeindegebiet wären nahezu verkauft oder zumindest reserviert. Zum umstrittenen Wasserkraftwerk, welches am Main in Michelau geplant sei, erklärte Scheidt, dass seitens der Gemeinde keine Einwände bestünden. Bei der Durchführung und dem Bau des Werkes habe allerdings das Land Bayern und das Landratsamt das Sagen. Es bestünden einige Einwände gegen das Bauwerk. Der Gemeinderat stimmte kürzlich für die Instandsetzung und Unterhaltung der ersten Schwürbitzer Turmuhr, welche im Jahr 1725 auf dem ehemaligen Rathaus von Schwürbitz installiert wurde. Auch der Hochwasserschutz war Thema. In diesem Zusammenhang verwies Scheidt auf die gelungene Verlegung des Biberbachs, was ebenfalls zu einem verbesserten Hochwasserschutz beitragen werde. Sein Dank galt im Bezug auf den Hochwasserschutz mit mobilen Schutzwänden entlang des Mains in Schwürbitz den Unterstützern der Initiative Christian Meißner, Landrat – Emmi Zeulner, MdB – und Jürgen Baumgärtner, MdL. Dazu nahm auch Reinhard Höppel, als Vorsitzender der Initiative „Mobiler Hochwasserschutz“ Stellung. Man warte nun auf eine neue Planung des Wasserwirtschaftsamtes, damit in Zukunft für einen Hochwasserschutz in Schwürbitz gesorgt sei, das Bauwerk allerdings nicht, das Ortsbild verschandelnd, die meiste Zeit einfach nur rumstehe. Junge-Union-Vorsitzender Michael Stettner brachte einen Aktivitätsbericht vor. Man habe sich als JU-Ortsverband Michelau neu zusammen gefunden, was sehr sinnvoll ist, da somit das gesamte Gemeindegebiet einbezogen wurde. Die Vorstandschaft bestünde vor allem aus Schwürbitzer Mitgliedern. Es wären auch vor kurzem drei neue Mitglieder dazu gekommen, was den Wegzug einiger junger, aufstrebender Leute wieder kompensiert hätte. Zum Schulstart stellten die jungen Parteimitglieder Warnhinweise für Autofahrer auf. Gemeinsame Unternehmungen würden im Rahmen von Aktivitäten des Kreisverbandes wahr genommen, was Sinn mache, da so viel mehr Mitglieder zusammen kommen könnten. „Die JU lebt!“ so der abschließende Satz des vielseitigen, jungen Vorsitzenden Michael Stettner.
Die Anwesenden Mitglieder der CSU stimmten anschließend über die Delegierten zur Landratswahl ab, welche im kommenden Jahr ansteht. Carlo Scheidt, Reinhard Höppel und Georg Vogel jr. werden den Schwürbitzer Ortsverband bei der Nominierungsversammlung vertreten. Im Jahr 2018 stünden Europa- und Landtagswahlen an, so der Vorsitzende. Unter der Überschrift „Neues aus Berlin“ kam nun Abgeordnete Emmi Zeulner ans Rednerpult. Sie freute sich zunächst einmal darüber, dass sich in Schwürbitz noch Leute an der Basis für die Politik der CSU interessieren. Nicht selbstverständlich auch die Wiedergründung des Jungen Union. Sie gratulierte dem Ortsverband zum 70. Geburtstag und freute sich schon auf das große Jubiläum in 5 Jahren. Zeulner beleuchtete die kürzliche Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern. Nicht, dass diese Wahl direkt auf Bayern einen Einfluss hätte, mit dem Wahlsieg der AfD in diesem Bundesland. Man müsse aber für unser Land lernen, was da vorginge und die richtigen Schlüsse ziehen. Der vorhandene Unterschied der Lebenssituation der Bevölkerung in der Stadt und dem Land müsse erkannt werden. Abwanderung und Infrastruktur sei hier ein Stichwort, vor allem auch gültig für unsere Region. Das führte auch gleich zu den Anliegen und Problemen im Wahlkreis der sympathischen Politikerin. Trassenführungen müssten intelligent gelöst werden. Ob dies nun den Ausbau der 173, die Führung von Stromtrassen oder die Elektrifizierung der Bahntrassen betrifft. Freilich gäbe es hierbei immer wieder mal Probleme, es freue sie aber, dass der Wahlkreis bei der Stromtrassenverlegung ausgenommen wäre. In Sachen Bahntrasse müsse man nach der Verlegung des ICE-Halts Wert darauf legen, dass eine vernünftige Verbindung mit IC-Zügen zwischen Kassel und Leipzig über Lichtenfels geschaffen werde. Eine Elektrifizierung der Strecke ist dafür unerlässlich, so Zeulner. Im Bezug auf die Umgehung in Hochstadt müsse man auch die Bevölkerung im Ortskern berücksichtigen. Der Bundesverkehrswegeplan bis 2030 für den Wahlkreis wäre positiv. Die CSU in Bayern und speziell im Landkreis Lichtenfels habe hier ihre Hausaufgaben gemacht. Das Mehrgenerationenhaus in Michelau sei auch auf einige Jahre gesichert. In Berlin müsse die CSU weiterhin ihrem Motto „Bayern zuerst“ treu bleiben. Eine bundesweite Ausdehnung, der „Sozialen Union“, so wie ab und an gefordert, würde einer Schwächung der bayerischen Partei gleichkommen. So stark wie die CSU wäre in Berlin kein anderer Landesverband mit dem „D“ im Namen. Dies stoße freilich ab und zu Einigen unangenehm auf, aber die Landesregierung von Bayern bleibe der richtigen Linie treu. Trotzdem ist die CSU in Berlin keine „Großmacht“, auch dies ist zu beachten. Wenn es allerdings um die Flüchtlingsproblematik gehe, müsse Bayern, als das betroffenste aller Bundesländer stark sein und bleiben. Plötzlich werde die geforderte Obergrenze an Flüchtlingsaufnahmen auch von anderen Parteien gefordert. Auch Transitzonen werden gebraucht. Und doch müsse man die Kanzlerin auch in Schutz nehmen. „Merkel ist nicht an allem Schuld!“. Es sei einfach nur so, dass die großen Probleme Europäisch gelöst werden müssten. Vor allem müssen die EU-Außengrenzen geschützt werden. Auch eine Waffenruhe in Syrien müsse Europäisch unterstützt, gefördert und gefordert werden. In ihren abschließenden Worten zeigte Emmi Zeulner auf, dass sie für alle Bürger und Firmen, besonders auch im Gesundheits- und Pflegebereich DIE Ansprechpartnerin sein wolle. Natürlich wäre sie in Berlin in ihrer ersten Legislaturperiode noch nicht die „Große“, habe aber bisher auch noch keine Chance verpasst, Anliegen und Wünsche bei den richtigen Stellen anzubringen. Während der anschließenden, öffentlichen Diskussion kamen noch weitere Standpunkte zu Gespräch. Ausbau der 173, neuer Standort der Bundespolizei in Bamberg, Asylbewerberheime, große Politik zwischen der Türkei, Rußland und Amerika, Thüringer Strombrücke und Ostbayernring. Mit einer persönlichen Bitte an die Schwürbitzer schloss Emmi Zeulner: „Lasst Eure Pferdla und die Maadla doch auf den Radfahrwegen reiten!“. Ein Wunsch, dem sich Georg Vogel jr., in Erinnerung an die „gute alte Zeit“, gerne anschloss.
Nun erfolgten Ehrungen. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden Hans Fischer und Stefan Motschenbacher geehrt. Für 30 Jahre Matthias Dümlein, Alfons Dumproff, Hubert Motschenbacher und Jürgen Widenka. 40 Jahre im Ortsverband sind Hans-Reinhard Thierauf, Gerd Hüttner, Georg Vogel jr. und Herbert Fleischmann. Für 50 Jahre wurde Elmar Dümlein zur Ehrung vorgesehen. Sagenhafte 60 Jahre bei der CSU sind Alfons Dümlein und Alois Thiem. Es fehlten einige zu Ehrende entschuldigt.
Die Jubilare erhielten Ehrungsurkunden und Anstecknadeln aus der Hand von Emmi Zeulner. Zum Abschluss gab Vorsitzender Carlo Scheidt noch einen Ausblick auf kommende Versammlungen, er lud zu einer Wanderung an den Biberbach ein und verwies auf die kommenden Wahlen im Jahr 2017. Ein kurzer Bilderrückblick von Stefan Motschenbacher beschloss den Abend bei kühlen Getränken und guten Gesprächen. sam
Bildtexte: 1. Sagenhaft 60 Jahre im CSU-Ortsverband: Alfons Dümlein und Alois Thiem
2. Weitere geehrte des Ortsverbands: v.l. MdB Emmi Zeulner, Stefan Motschenbacher, Hans Fischer (beide 25 Jahre), Alfons Dumproff, Jürgen Widenka, (beide 30) Alfons Dümlein (60), Georg Vogel (40), Alois Thiem (60), Herbert Fleischmann (40), Vorsitzender Carlo Scheidt.