Cäcilia Führung in Kloster Banz
Cäcilia 1856 Schwürbitz Führung in Kloster Banz. Der Männergesangverein Cäcilia 1856 Schwürbitz nahm am Freitag in Kloster Banz an einer geschichtlich hoch interessanten Führung (Hanns Seidl Stiftung) teil. Der aktive Sänger Hans Ditterich, der seit vielen Jahren mit viel Fachwissen in Kloster-Banz-Führungen durchführt, vermittelte den Schwürbitzer Sängern einen umfangreichen Überblick über die Geschichte von Kloster Banz (ehemaliges Benediktinerkloster) bis in die Neuzeit. Ditterich führte durch historische Gewölbe und Räume, wie Kaisersaal, Fürstenzimmer, Abt Arbeitszimmer, Abtkapelle, Prominentensweat, Bierstübla usw. bis hin zur Außenterrasse. Er erklärte die Geschichte von Banz (Ringwallanlage 9. Jahrhundert, ab 930 Banzburg), dann Jahr 1070, wo Gräfin Alberada von Schweinfurt und ihr Mann, Graf Hermann von Habsburg-Kastl, auf der Burgstelle der ehemaligen Burg Banz die Benediktiner-Abtei gründete. Bis zur Säkularisation (1802) war es das älteste Kloster am Obermain. In den Jahren von 1565 bis 1568 gab es Auseinandersetzungen zwischen dem Herzog von Sachsen und den Bischöfen von Würzburg und Bamberg um das Kloster, das im Zuge dieses Streits von Bewaffneten besetzt wurde. Die Auseinandersetzung gipfelte 1568 mit dem Auszug des gesamten Konvents und des Abts Georg von Henneberg. Erst sieben Jahre später wurde Banz auf Wunsch des Würzburger Bischofs erneut besiedelt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg musste das Kloster neu gebaut werden. Die Äbte beauftragten Leonhard Dientzenhofer und nach seinem Tod seinen Bruder Johann. Die Bauarbeiten begannen 1698. 1719 wurde die Kirche konsekriert. Während die auf der anderen Mainseite gelegene Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen (erbaut 1743-1772 durch Balthasar-Neumann) ein Rokoko-Bauwerk höchsten Grades ist, handelt es sich bei der Dientzenhofer`schen Kirche von Banz um ein Musterbeispiel des süddeutsch-böhmischen Barocks zu Beginn des Jahrhunderts. Im Jahr 1814 erwarb Herzog Wilhelm von Bayern die ehemalige Klosteranlage, die in der Folge als „Schloss-Banz“ bezeichnet wurde. 1933 erwarb die Gemeinschaft von den heiligen Engeln, die sich der Auslandsdeutschenseelsorge widmete, die einstige Klosteranlage von Ludwig Wilhelm Herzog in Bayern, während die Ländereien im Wittelsbach-Besitz blieben. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Kloster als Depot genutzt. Seit 1978 ist das einstige Kloster im Besitz der Hanns-Seidel-Stiftung (Tagungsstätte, jährlich finden 400 Seminare statt). Seit 1987 findet jährlich das zweitägige Musikfestival „Songs an einem Sommerabend“ auf den Klosterwiesen statt. Ein gemütliches Beisammensein schloss sich in der Victor-von-Scheffel-Stube an. Text/Fotos hh