Das Osterkonzert war wieder einen Besuch wert!
Emotional und gefühlvoll, so mixte der neue Dirigent der Blaskapelle Schwürbitz, Michael Stettner, das diesjährige Osterkonzert in der Turnhalle und seine Auswahl an Musikstücken kam bei den zahlreichen Besuchern sehr gut an. Dem traditionellen Einmarsch der gut 30 Musikerinnen und Musikern folgte ein ebenso traditionelles Musikstück: „Salve Imperator“, fast schon wie ein herzlicher Gruß an den neuen „Chef am Dirigentenstab“.
Ein paar mehr Schwürbitzer hätte die Konzerthalle schon noch vertragen, wird doch seit einigen Jahren mit Eintrittskarten davor gesorgt, dass auch jeder Interessent einen Platz findet. Doch die paar wenigen Plätze, die nicht gefüllt waren, taten der Stimmung keinen Abbruch.
Der „Konzertsaal“ war wie immer festlich geschmückt und natürlich hatte das erste Wort der neue Vorsitzende und „alte“ Dirigent Oswald Kremer. In seinem humorvollen Gruß erfasste Oswald Kremer alle geladenen Gäste, bedankte sich bei den vielen Unterstützern und Helfern, die ein solches Konzert erst möglich machen und bezog auch noch den Gründer der Kapelle, Pfarrer Pankraz Bäuerlein ein, der 1957 mit einer Hand voll jungen Männern den Grundstock für den heutigen stolzen Klangkörper Blaskapelle Schwürbitz bildete. Damit spannte er auch den Bogen zum zweiten Musikstück des Abends, welches „Freunde der Blasmusik“ lautete. Ein Polkalied, das vor Jahren vom ehemaligen Vorstand Oswald Bauer spendiert wurde und auf der großen Leinwand im Hintergrund, waren einige Freunde der Schwürbitzer Blasmusik auch eingeblendet. So konnte man eine Idee bekommen, wer die Kapelle über die vielen Jahre ihrer erfolgreichen Entwicklung unterstützt hat und als Sponsor oder Helfer immer noch präsent ist. In seinem Grußwort betonte erster Bürgermeister Helmut Fischer auf Ansprache, dass seitens der Gemeinde momentan keine bauliche Veränderung der Turnhalle anstehe. Bis auf den geplanten barrierefreien Zugang, den man momentan bei jeder öffentlichen Liegenschaft anstrebe, sei keine Bühne oder sonstige Verbesserung des Gebäudes als Kulturstätte in Planung. Er dankte der Kapelle dennoch für ihr Engagement für die Öffentlichkeit und die erfolgreiche Jugendarbeit. Die „Stabübergabe“ an Michael Stettner lobte er ausdrücklich als gelungen, so wie es auch bei der Theatergruppe und den Radlern gelungen sei, einen neuen Vorstand zu installieren.
Beim uralten Parademarsch „Der alte Dessauer“ brillierte Martin Gmell an der Trompete, der die im Stück integrierten Soli mit Bravour darbot und dafür herzlichen Applaus empfing. „Hello Dolly“ und „Maggie Messer“ kannte man aus dem nächsten Stück spontan heraus. In „Golden Swing Time“ zeigte die Blaskapelle ihre ungeheure Wandlungsfähigkeit und plötzlich wurde aus der militärisch anmutenden Anfangsstimmung, welche die Kapelle dar brachte, ein leichter, beschwingter Abend. Und das sollte sich steigern. Mit „Ich gehör nur mir“, dem Titelsong aus dem Musical Elisabeth kam durch die berührende Stimme von Daniela Spörlein am Mikrophon auch noch Gesang dazu und es wurde in der großen Halle ganz leise, so andächtig lauschte das Publikum.
Einen Soloauftritt auf der „Pipe Drum“ hatte zum Abschluss des ersten Teils des Konzertes der Kreisvorsitzende des Nordbayerischen Musikbundes Horst Sünkel, der seit seiner Jugend bei der Blaskapelle Schwürbitz spielt. In „Parade of Glory“, einem schottischen Nationallied wandelte die Kapelle erneut Stimmung und Stilrichtung. Erstmalig lieferten die Musiker dazu eine pfeifende Einlage, was das Publikum überraschte, allerdings nicht die einzige Überraschung des Abends bleiben sollte. Schon beim nächsten Stück, „Lord of the Dance“ kam wieder neue Stimmung auf, durch besondere Einlagen. Diesmal hatte Stefan Freitag an den Röhrenglocken und den Bongo´s die Ehre, seine ganze Kunst zu zeigen. Dieses Stück war stimmungsvoller Auftakt des zweiten Teils. Die einzelnen Musikstücke wurden durch die Aktiven selbst angesagt und nun war Katharina Kremer mit ihrer Ansage dran. So leicht und unbeschwert, nahm die junge Musikerin die Ansage von „Tarzan“ vor, dass die Gäste ihre wahre Freude hatten. So fragte, sie das Publikum ganz unvorbereitet: „Na, hat ihnen das letzte Stück gut gefallen?“ was durch viel Applaus bestätigt wurde. Sie verriet auch, dass sie dazu „verdonnert“ wurde, etwas länger zu reden, notfalls könne sie dies auch aus ihrem Berufsalltag über professionelle Zahnreinigung tun, damit die „Rhythmusabteilung“ umgebaut werden könne. Die Rhythmusabteilung der Kapelle, welche früher aus Schlagzeug und Trommel bestand, ist mittlerweile so angewachsen, dass an den verschiedenen Instrumenten drei gestandene Männer Dienst tun, so jedenfalls bei der Blaskapelle Schwürbitz. Und bei den folgenden Musikstücken konnten die Mannen ihr ganzes Können zeigen. „Tarzan“ war also nun das Thema und die animierten Bilder im Hintergrund auf der großen Leinwand wurden von Jürgen und Sven Fleischmann pünktlich und passend eingeblendet, um noch mehr Stimmung zu erzeugen.
Zwischendurch war eine Ehrung durchzuführen. Der junge Trompeter Nick Birkner legte das bronzene Leistungsabzeichen des Nordbayerischen Musikbundes ab. Dieses wurde ihm von Oswald Kremer und dem Kreisvorsitzenden Horst Sünkel überreicht, sowie mit einer Geldspende herzlich gratuliert.
Gesang war nun wieder angesagt, denn mit „Son of a Preacher Man“ hatte man sich ein schweres Stück aufgelegt. Daniela Spörlein und Madeleine Hertha brachten gesanglich so viel Spaß rüber, dass die kleinen technischen Schwierigkeiten vollends untergingen. Und schon ging es mit einer weiteren Steigerung weiter. „Baker Street“, ein großer Popklassiker und ein Solostück für Altsaxophon wurde dargebracht und Aaron Heil hatte an genau diesem Instrument die Aufgabe, dass Publikum, welches staunend und verblüfft da saß, mitzunehmen. Mitzunehmen, in die Londoner U-Bahn, wo der Klassiker Baker-Street mit seinem sozialkritischem Text entstanden ist. Es gelang hervorragend.
„Awimba we“ durfte anschließend die gesamte Halle mitsingen und wenn dies auch nicht wirklich gelang, die Bandmitglieder, schwangen sich mit diesem „Awimba we“ auf gesangliche Höhen und untermalten „The lion sleeps tonight“ stimmgewaltig und stimmungsvoll. Kaum wähnte man sich inmitten eines schönen Konzertes, waren die schönen Stunden bei und mit der Blaskapelle Schwürbitz auch schon vorbei.
Mit „Amazing Grace“ verabschiedeten sich die Musiker, allerdings nicht ohne Hinweis auf die Sommersaison, wo die Blaskapelle ja vielseitig zu hören sein wird. Vorsitzender Oswald Kremer bedankte sich recht herzlich bei vielen Helfern, besonders dem Theken- und Schankpersonal des Abends und dem Probenwochenendes, welches kürzlich zur Probe des Osterkonzertes stattfand. Auch der Gemeinde und der Raiffeisenbank galt ein herzlicher Dank, bevor die Kapelle natürlich noch eine Zugabe gewährte. Nessaja, ein bekanntes Musikstück aus dem Musical Tabaluga, gesungen von Oswald Kremer zeugte von einer Stilrichtung, Ernst Mosch´s „Musik, Musik“ von einer ganz anderen, die die Schwürbitzer ohne Schwierigkeiten darzustellen vermögen und dafür nochmal herzlichen Applaus ernteten. Alles in allem war es wieder ein sehr gelungenes Osterkonzert der Schwürbitzer Blaskapelle und man darf sich auf die vielen Auftritte der nächsten Monate freuen, bei denen die Musikkünstler ihre Klasse zeigen werden. sam